Zerstörung der Streuobstwiesen



Streuobstwiesen in Weil der Stadt

Als Streuobstwiesen bezeichnet man Biotope in denen verstreut hochstämmige Obstbäume unterscheidlicher Arten und Sorten zu finden sind. Früher dienten Streuobstwiesen dem Obstanbau bevor sie den halb- und niederstämmigen Monokulturen wichen. Die wenigen verbleibenden Streuobstwiesen dienen nun unter anderem viele Tieren und Insekten als Nahrungsquelle und Wohnraum. Gleichzeitig werten Streuobstwiesen den Boden so wie die Flora und Fauna stark auf. Die Folge ist eine regionale Artenvielfalt und ein gesundes Klima.

Streuobstwiesen bieten eine Reihe von ökologischen, ökonomischen und sozialen Vorteilen.

Eine Streuobstwiese umzuwandeln ist nicht einfach:
Zunächst muss ein Antrag auf Umwandlung eines Streuobstbestandes gem. § 33a Naturschutzgesetz Baden-Württemberg (NatSchG) gestellt werden.
Es müssen Maßnahmen ergriffen und nachgewiesen werden, die den durch den Eingriff verursachten Schaden "ausgleichen".
Ein teurer "Spaß", da die entsprechenden Ausgleichsflächen angekauft und bewirtschaftet werden müssen.

Beudeutung der Streuobstwiesen für Mensch und Natur

Mikroklima
Die Streuobswiesen bilden gemeinsam mit dem umgebenden Biotop das Mikroklima der Region.
Kulturelles Erbe
Streuobstwiesen sind ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft und prägen das Landschaftsbild von Weil der Stadt.
Artenvielfalt
Streuobstwiesen sind ein wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Sie fördern die Biodiversität und tragen somit zum Erhalt der natürlichen Umwelt bei.
Wohnort
Streuobstwiesen bieten Lebensraum für Vögel, Insekten, Kleinsäuger und andere Tiere, die auf solche Lebensräume angewiesen sind.
Besteubung
Die Blüten der Obstbäume in Streuobstwiesen locken Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an, die für die Bestäubung anderer Pflanzen in der Region wichtig sind.
"Nahrungsmittelproduktion"
Obstbäume auf Streuobstwiesen produzieren sehr hochwertiges und unbehandeltes Obst.
Eine fantastische Möglichkeit das Obst zu verarbeiten.
Lokaler Treibhauseffekt
Die Bäume in Streuobstwiesen binden Kohlendioxid (CO2) und tragen so zur Minderung des lokalen Treibhauseffekts bei.
Bodenerosion und Wasserhaushalt
Streuobstwiesen helfen dabei, den Boden vor Erosion zu schützen und tragen zur Regulierung des Wasserhaushalts bei.
Naherholung und Freizeit
Natürlich ist es nicht jedermanns Sache sind in einem Biotop aufzuhalten. Dennoch bieten die Streuobstwiesen einen einzigartigen Ort der Erholung und laden zum spazierengehen, Radfahren, und Wandern ein. Zusätzlich können Exkursionen und Workshops durchgeführt werden, bei denen Menschen mehr über die Natur und den Naturschutz lernen.
"Nahrungsmittelproduktion"
Streuobstwiesen erzeugen eine Vielfalt an regionalen hochwertigen und unbehandelten Obstsorten, die selten und geschmacklich anders sind. In Gemeinschaftsprojekten können die Früchte zu Produkten wie Marmelade, Saft, Wein oder Schnaps verarbeitet werden.



Deshalb gelten in Baden-Württemberg Streuobstwiesen seit 2017 als gesetzlich geschützte Biotope und sind in der Regel flächenidentisch auszugleichen.

Dies bedeutet, dass Streuobstwiesen unter besonderem Schutz stehen. Konkret bedeutet das beispielsweise, dass sie nicht mehr ohne weiteres bebaut oder verändert werden dürfen. Auch bestimmte landwirtschaftliche Maßnahmen wie das Einsäen von Monokulturen sind nicht mehr erlaubt. In vielen Bundesländern gibt es auch spezielle Förderprogramme für Streuobstwiesen, um ihre Erhaltung und Pflege zu unterstützen.
§ 23 und § 26 des Bundesnaturschutzgesetz
§ 33a Naturschutzgesetz



Informationen zum Datenschutz
Diese Seite setzt ausschließlich technisch notwendige Cookies.
Verstanden
Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.  
Impressum | Datenschutzerklärung
Impressum | Datenschutz